Die 10 besten dystopischen Romane

Das Ende der Welt ist nah: Katastrophen haben die Menschheit stark dezimiert. Der Staat ist totalitär geworden und zwingt die Bevölkerung durch Indoktrination, Überwachung und drakonische Strafen zur Konformität. Technologischer Fortschritt steht als Glaubensgrundsatz über allem. – Oder in der bereits real gewordenen Postapokalypse gilt nichts außer dem barbarischen Recht des Stärkeren.

Dystopien gehören zu den beliebtesten Erzählungen der fantastischen Literatur. Sie sind der Gegenentwurf zur Utopie, wie Thomas Morus sie 1516 in Utopia entwarf: als ideale, humanistische Gesellschaft, die die Hindernisse der realen Weltordnung überwunden hat. Denn mit der industriellen Revolution ab dem 18. Jahrhundert wird der Glaube an den technologischen Fortschritt dominant. Instrumentelle Ziele überwiegen humanitäre Werte und anti-utopische Erzählungen entstehen.

Die erste klassische Dystopie ist Mary Shelleys Verney, der letzte Mensch von 1826. Im 20. Jahrhundert, als der Schock zweier Weltkriege und die Endlichkeit natürlicher Ressourcen den naiven Fortschrittsglauben relativieren, erlebt die dystopische Literatur ihre Blütezeit. Orwell veröffentlicht 1984, seine berühmte Dystopie vom totalitären Staat. Huxleys Schöne Neue Welt zeigt, dass in jeder verheißungsvollen Utopie längst das Dystopische wuchert.

Um die Jahrtausendwende lebt das Genre in der US-amerikanischen Jugendliteratur erneut auf. Die Anfänge liegen bereits in den Neunzigerjahren, etwa bei Hüter der Erinnerung von Lois Lowry und bei der beeindruckend prophetischen Octavia E. Butler. Einen echten Hype löst schließlich Suzanne Collins mit ihrer extrem erfolgreichen Hungerspiele-Reihe aus.

Dystopien sind vielfältig, doch allen ist eines gemeinsam: unsere Faszination für Schreckensszenarien. Die folgenden 10 sind die herausragendsten Titel des Genres. Sie zeigen uns am eindrücklichsten, wie unsere Welt aus den Fugen geraten kann.

  1. 1984
    von George Orwell

    •  Ideologie 
    •  Überwachungsstaat 
    •  verfilmt 

    Der englische Staat ist eine sozialistische Diktatur. Angeführt vom „Großen Bruder“ regiert die Elite der Engsoz-Partei mit allen Mitteln: Propaganda, totale Überwachung, unablässige Hetze gegen ein konstruiertes Feindbild, „Reinigung“ der Sprache von „schädlichen Begriffen“ und medial-omnipräsente Botschaften, die das Denken der Bevölkerung manipulieren. Winston Smith, ein unbedeutendes Parteimitglied, lehnt das totalitäre System ab und führt heimlich Tagebuch über seine verbotenen Gefühle. Er findet Gleichgesinnte, die ihn jedoch verraten. Die Folgen: Folter, Gehirnwäsche und schließlich das Gefühl, endlich frei zu sein.

    Mit 1984 schuf Orwell die ultimative Dystopie, deren Einfluss weit über die Literatur hinausgeht. Die Vision vom totalitären Staat und von der brachialen Gewalt, mit der dieser seine Macht ausübt, haben immer wieder zu Verboten und Verhaftungen geführt – bis in die Gegenwart: In der DDR galt 1984 als staatsfeindliche Hetzschrift und Verunglimpfung der Sowjetunion; das Lesen und Verleihen wurde mit Gefängnisstrafen geahndet. 2022 wurde der belarussische Verleger des Romans von der Staatsmacht verhaftet und das Buch verboten.

    Außerdem erlebt 1984 regelmäßig ein Comeback, wenn Überwachungsmaßnahmen und Manipulationen der öffentlichen Meinung publik werden, zum Beispiel in den USA 2013 nach Snowden und den NSA-Enthüllungen oder 2017 aufgrund der von der Trump-Regierung propagierten Auffassung, es gebe „alternative Fakten“. „Big Brother“ und zahlreiche weitere Begriffe aus Orwells Roman sind längst in den allgemeinen Sprachgebrauch eingedrungen.

    Genre
    Dystopie
    Science-Fiction
    Erstveröffentlichung
    1949
    Originalsprache
    Englisch
    Originaltitel
    Nineteen Eighty-Four
    Übersetzung
    Jan Strümpel
  2. Schöne Neue Welt
    von Aldous Huxley

    •  Unterdrückung 
    •  Kastengesellschaft 
    •  Ideologie 

    Der perfekte zentralisierte Weltstaat hat Krankheit, Alter und negative Gefühle abgeschafft. Dauerhaftes Glück und Stabilität sind oberste Staatsziele. Um die schöne neue Welt aufrechtzuerhalten, werden Menschen genormt und nach aktuellem Bedarf geschaffen. Indoktrination ab dem Kindesalter ersetzt Bildung. Und wann immer nötig, wird die Bevölkerung durch euphorisierende Drogen, promiskuitive Sexualität und konformen Unterhaltungskonsum gelenkt. – Weil Bernhard nach einem tieferen Sinn sucht, wird er isoliert und in das System zurück gezwungen. Und John, „der Wilde“, der außerhalb der gleichgeschalteten Gesellschaft aufgewachsen ist, verzweifelt an dieser und nimmt sich schließlich das Leben.

    Schöne Neue Welt wird üblicherweise als Kritik am naiven Fortschrittsglauben zu Huxleys Zeit gelesen, demzufolge in der Technologie die universelle Antwort auf alle Menschheitsfragen lag. Doch ob Huxley ursprünglich eine dystopische Gesellschaftskritik im Sinn hatte, ist durchaus umstritten. Michel Houellebecq ordnet in seinem Roman Elementarteilchen die Geschichte als Utopie ein, die Huxley erst im Nachhinein als Schreckensvision hinzustellen versucht habe. Tatsächlich seien der Kampf gegen das Altern, sexuelle Freiheit und Freizeitkultur Merkmale jener Gesellschaft, in der die Allgemeinheit leben wolle.

    Ob als Beschreibung einer angestrebten Gesellschaft oder als Kritik daran – dieser fast 100 Jahre alte Roman ist aktueller denn je, wenn wir uns die Frage stellen, welche Welt wir für uns selbst geschaffen haben.

    Genre
    Science-Fiction
    Dystopie
    Klassiker
    Erstveröffentlichung
    1932
    Originalsprache
    Englisch
    Originaltitel
    Brave New World
    Übersetzung
    Uda Strätling
  3. Der Report der Magd
    von Margaret Atwood

    •  Klassiker 
    •  verfilmt 

    Nachdem das Gebiet der ehemaligen USA radioaktiv verseucht worden ist, haben christliche Fundamentalisten einen diktatorischen Militärstaat errichtet, die Republik Gilead. Frauen verlieren darin fast alle Rechte, wer nicht unfruchtbar geworden ist, muss als „Magd“ für die Elite Kinder gebären. So auch Protagonistin Desfred. Doch weil sie sich nach Liebe und Freiheit sehnt, gerät sie immer wieder in illegale Verstrickungen.

    Der Report der Magd ist ein gewaltiger Roman. Er setzt historisch reale Voraussetzungen zu einer zwar fiktionalen, aber dennoch denkbaren, plausiblen Zukunft zusammen. Mit diesem dystopischen Szenario zeigt Atwood Themen auf, die auch in der Gegenwart brandaktuell sind: Fundamentalismus, Klassenbewusstsein und vor allem die Rollen der Geschlechter in der Gesellschaft. Nach seinem Erscheinen 1985 avancierte der Roman zu einem absoluten Kultbuch, das 1990 unter dem Titel Die Geschichte der Dienerin verfilmt wurde. Erneut zum Bestseller wurde das Buch dank der Serienverfilmung ab 2017. 2019 veröffentlichte Atwood die Fortsetzung Die Zeuginnen.

    Genre
    Dystopie
    Feministischer Roman
    Erstveröffentlichung
    1985
    Originalsprache
    Englisch
    Originaltitel
    A Handmaid’s Tale
    Übersetzung
    Helga Pfetsch
  4. Die Tribute von Panem
    von Suzanne Collins

    •  verfilmt 
    •  weibliche Hauptfigur 

    Panem ist eine Diktatur. Die Bevölkerung lebt unterdrückt in streng kontrollierten Distrikten. Jedes Jahr senden die Distrikte Jugendliche als Tribut in die Hauptstadt. Dort müssen diese in den sogenannten „Hungerspielen“ auf Leben und Tod gegeneinander antreten. Katniss Everdeen meldet sich freiwillig, um ihrer jüngeren Schwester die Teilnahme zu ersparen. Als Katniss sich mit einer List über die willkürlichen Regeln der Spiele hinwegsetzt, bringt sie die herrschende Klasse in eine schwierige Lage. Denn im Land regt sich Widerstand.

    Die Tribute von Panem ist eine actiongeladene Verschmelzung von dystopischem Setting und politischer Allegorie. Die möglicherweise spannendste Protagonistin des gesamten Genres erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form. Ihr Weg ist der einer modernen Heldin, die mit allen Mitteln gegen ein System der Unterdrückung und für die Freiheit der Unterdrückten kämpft.

    Zwischen 2008 und 2010 erschien die Geschichte in drei aufeinanderfolgenden Romanen: Tödliche Spiele, Gefährliche Liebe und Flammender Zorn. Der 2020 erschienene Roman Das Lied von Vogel und Schlange spielt zeitlich vor der ursprünglichen Trilogie. Gary Ross und Francis Lawrence verfilmten die Reihe in vier Spielfilmen, die international zu Megaerfolgen wurden. Die Hauptrolle spielte Jennifer Lawrence. 2023 wurde auch das Prequel verfilmt.

    Genre
    Dystopie
    Science-Fiction
    Jugendbuch/Young Adult
    Erstveröffentlichung
    2008
    Originalsprache
    Englisch
    Originaltitel
    The Hunger Games
    Übersetzung
    Sylke Hachmeister, Peter Klöss
  5. Die Parabel vom Sämann
    von Octavia E. Butler

    •  nahe Zukunft 
    •  Klimakrise 

    Es ist das Jahr 2024. Lauren, eine afroamerikanische Teenagerin, lebt sicher und behütet in einem bewachten Wohnkomplex. Doch außerhalb haben der Klimawandel, wachsende soziale Ungleichheit, politischer Extremismus und Wirtschaftskrisen die Gesellschaft zersetzt. Als Laurens Community angegriffen und ihre Familie ermordet wird, macht sie sich zusammen mit anderen Überlebenden auf den Weg nach Norden. Unterwegs beginnt sie, einen Glauben zu predigen, den sie selbst entwickelt hat: Gott ist Veränderung und das Schicksal der Menschen wird sich auf anderen Planeten erfüllen.

    Butlers Roman passt zur Gegenwart wie wenige andere dystopische Visionen. Verblüffend aktuell, beinahe prophetisch, vor allem aber schonungslos erzählt Butler die Themen des Jahres 2024. Dank ihrem meisterhaftem Stil liest sich die komplexe Geschichte dennoch lebendig und mitreißend. 30 Jahre nach der Erstveröffentlichung und pünktlich ein Jahr vor dem Einsetzen der Handlung, erschien 2023 Die Parabel vom Sämann als Neuübersetzung. Vor ihrem Tod 2006 konnte die Autorin noch eine Fortsetzung der Geschichte veröffentlichen: Die Parabel der Talente.

    Genre
    Dystopie
    Feministischer Roman
    Erstveröffentlichung
    1993
    Originalsprache
    Englisch
    Originaltitel
    Parable of the Sower
    Übersetzung
    Dietlind Falk
  6. Wir
    von Jewgenij Samjatin

    •  Tagebuch 

    Aus der „allerletzten Revolution“ am Ende eines 200-jährigen Krieges ist der „Vereinigte Staat“ hervorgegangen, ein von einer Mauer umgebener Stadtstaat. Dieser reglementiert die Privatsphäre seiner Bürger:innen, die anstelle von Namen Nummern tragen. Gedanken, die zu Widerstand führen könnten, unterdrückt er rigoros. An seiner Spitze steht der „Wohltäter“. Der Ingenieur und Mathematiker D-503 funktioniert perfekt im Staatskollektiv. Doch als er mit I-330, einer Widerstandskämpferin, in Kontakt kommt, gerät sein Leben in nonkonformistische Bahnen. Er beginnt, den Staat infrage zu stellen.

    Zweifelsohne war Wir wegbereitend für den dystopischen Roman im 20. Jahrhundert: Das postapokalyptische Zukunftsszenario, die staatliche Überwachung und (Gedanken-)Manipulation, der Widerstreit von Freiheit und Ordnung sowie von Individualität und Kollektivismus wurden typisch für das Genre. Das macht Samjatin zum maßgeblichen Vorbild für die berühmten Dystopien von Huxley und Orwell – mit fast ebenbürtiger Sprengkraft: Wir gilt als das erste Buch, das in der ehemaligen Sowjetunion offiziell verboten wurde. Klar ist auch, dass Wir seine Erben in Anspruch und Stil sogar übertrifft.

    Genre
    Dystopie
    Fantasy
    Erstveröffentlichung
    1920
    Originalsprache
    Russisch
    Originaltitel
    Мы
    Übersetzung
    Elena Boulé
  7. Die Straße
    von Cormac McCarthy

    •  Überleben 
    •  Vater-Sohn-Beziehung 
    •  Road-Novel 
    •  verfilmt 

    Nach einer Katastrophe liegt die Welt in Trümmern, fast das gesamte Leben ist ausgelöscht. Viele der verbliebenen Menschen organisieren sich in marodierenden Horden, leben als Kannibalen. Asche verdunkelt den Himmel, es ist kalt. Ein Vater und sein kleiner Sohn machen sich auf den Weg zur Küste im wärmeren Süden. Obwohl sie nur die Kleider am Leib, ein paar Vorräte und zwei Schuss Munition besitzen, stellen sie sich hoffnungsvoll dem Kampf ums gemeinsame Überleben.

    McCarthy zeichnet in Die Straße ein vollkommen düsteres postapokalyptisches Bild. Doch aus der Verbundenheit zwischen Vater und Sohn keimen Hoffnung und Menschlichkeit. Der Roman ist ein emotional gewaltiges Meisterwerk, nicht zuletzt wegen McCarthys einzigartig minimalistischem Schreibstil. Er löste international Begeisterung aus und gewann unter anderem den renommierten Pulitzer-Preis. 2009 wurde der Bestseller von John Hillcoat verfilmt, mit Viggo Mortensen und Kodi Smit-McPhee in den Hauptrollen.

    Genre
    Dystopie
    Postapokalyptischer Roman
    Erstveröffentlichung
    2006
    Originalsprache
    Englisch
    Originaltitel
    The Road
    Übersetzung
    Nikolaus Stingl
  8. Herr der Fliegen
    von William Golding

    •  Klassiker 
    •  einsame Insel 
    •  Robinsonade 
    •  Schullektüre 

    Eine Gruppe von Jungen zwischen 6 und 12 Jahren strandet auf einer einsamen Insel. Zunächst versuchen sie, auch ohne Erwachsene eine zivilisierte, demokratische Ordnung zu etablieren. Doch eine Fraktion, die auf Jagd und Vergnügen statt auf Verantwortung setzt, spaltet sich ab und zieht nach und nach Mitglieder an. Hemmungslosigkeit, Paranoia und Aggression gewinnen die Oberhand, während die Jungen in die Barbarei abdriften.

    Wie viele Dystopien beschreibt Herr der Fliegen die dem Menschen innewohnende Tendenz zu Macht und Gewalt. Jedoch zeigt Golding die dystopische Entwicklung menschlicher Zivilisation nicht anhand von Science-Fiction-Elementen und Endzeitszenarien. Sein Roman kommt mit geringen erzählerischen Mitteln aus, entfaltet dafür aber eine umso gewaltigere Symbolik, die ihn zu einem absoluten Meisterwerk macht. Herr der Fliegen ist Goldings Debüt und seine mit Abstand erfolgreichste Veröffentlichung. 1983 gewann er den Literaturnobelpreis. 1990 verfilmte Regisseur Harry Hook die Geschichte.

    Genre
    Dystopie
    Abenteuerroman
    Erstveröffentlichung
    1954
    Originalsprache
    Englisch
    Originaltitel
    Lord of the Flies
    Übersetzung
    Peter Torberg
  9. Fahrenheit 451
    von Ray Bradbury

    •  Bücherverbrennung 

    Bücher sind verboten, weil sie antisoziales Verhalten und intellektuelle Diskriminierung erzeugen. Riesige Videowände und stundenlanger Konsum von Fernsehprogrammen sind hingegen allgegenwärtig. Die Feuerwehr hat die Aufgabe, Bücher aufzuspüren und zu verbrennen. Als Feuerwehrmann Guy Montag die junge Clarisse kennenlernt, beginnt er jedoch, diese Zensur zu hinterfragen. Er möchte eigene Erfahrungen mit Büchern machen, stößt aber auf Ablehnung in seinem Umfeld. Als seine Frau ihn schließlich denunziert, bleibt ihm nur ein einziger Ausweg.

    Fahrenheit 451 erschien am Beginn des Kalten Krieges, als in den USA Kreative aufgrund ihrer Nähe zum Kommunismus Berufsverbote und Haftstrafen erhielten. Gleichzeitig begann das Goldene Zeitalter des Massenmediums Fernsehen, wodurch das allgemeine Interesse an Büchern abzunehmen drohte. Diese Entwicklungen veranlassten Bradbury, vor den Gefahren von Gleichschaltung und Zensur zu warnen. Ironischerweise wurde der Roman später selbst zensiert: Zwischen 1967 und 1979 publizierte der Verlag Ballantine Books eine Version, in der „anstößige Stellen“ ohne Wissen des Autors verändert worden waren. Diese Anekdote unterstreicht Bradburys Warnung und zeigt, dass sein vielfach ausgezeichneter Roman vollkommen zu Recht als Klassiker der dystopischen Literatur gilt, dessen vielschichtige Erzählung bis in die Gegenwart aktuell ist.

    Genre
    Dystopie
    Science-Fiction
    Erstveröffentlichung
    1953
    Originalsprache
    Englisch
    Originaltitel
    Fahrenheit 451
    Übersetzung
    Fritz Güttinger
  10. 10 

    QualityLand
    von Marc-Uwe Kling

    •  künstliche Intelligenz 
    •  Humor 

    Peter Arbeitsloser, ein erfolgloser Schrottpressenbetreiber, bewahrt ausrangierte Maschinen vor ihrem Ende. John Of Us, ein androidischer Präsidentschaftskandidat, muss sich im Wahlkampf gegen den menschlichen Rechtspopulisten Koch durchsetzen. Martyn Vorstand, ein unbedeutender Abgeordneter im Parlament, wird durch ein öffentlich gewordenes, peinliches Video bloßgestellt. Sie alle leben in einer vollkommen durchdigitalisierten Welt, die für jeden von ihnen ganz eigene Probleme bereithält. Bei einem Bombenattentat treffen sich schließlich ihre Wege.

    QualityLand – eine satirische Dystopie, die die gegenwärtige Digitalisierung weiterspinnt. Der Roman beschreibt eine Gesellschaft, die von Big Data, künstlicher Intelligenz und Kapitalismus vollkommen durchdrungen ist. Alles ist genauestens quantifiziert und bewertet, Menschen werden in Level eingestuft, es herrscht vollkommene Überwachung, selbst der Staat pflegt eine strenge Corporate Identity. All dies würzt Marc-Uwe Kling mit seinem unverwechselbar kreativen und bissigen Humor, der vielen bereits aus der Känguru-Tetralogie bekannt sein dürfte. Das Buch erschien 2017 in zwei Editionen (hell und dunkel), die sich durch den fiktionalen Newsfeed zwischen den Kapiteln unterscheiden. 2020 erschien die Fortsetzung QualityLand 2.0.

    Genre
    Dystopie
    Satire
    Erstveröffentlichung
    2017